Zur Vorgeschichte:
Unsere Mitglieder, Familie Leopold aus Neida, wohnen zeitweise in Spanien, in der Nähe von Torrevieja. Diese aus dem Salzhandel reiche Stadt, hat nicht nur einen erheblichen Anteil an
deutschsprachiger Bevölkerung, sondern frönt auch der Musik und dem Handballsport. Es gibt dort eine deutschsprachige Zeitung aus welcher Leopolds entnommen haben, dass zu dem jährlich
veranstalteten "Festival internacional de Bandas de Musica" noch nie eine deutsche Kapelle erschienen sei. Herr Leopold nahm den Kontakt auf und pries die Blaskapelle Meeder an.
Was die Leopolds so nicht auf dem Schirm hatten war, dass dort eigentlich nur Profikapellen, Staatsorchester und ähnliche Qualifikationen auftreten und aus Deutschland mangels Gage keine Kapelle
erschienen ist. Klar, welcher Profi geht auf eigene Kosten dort hin um die Leute zu erfreuen. Die müssen mit ihrer Musik ihren Lebensunterhalt bestreiten.
So ließ auch nicht lange darauf warten, dass die Recherchen der Spanier ergaben, dass wir durchweg keine Profikapelle sind, weshalb sich sich kurzer Hand entschlossen 2008 nach Meeder zu kommen,
um die Kapelle als Gemeinschaftsprojekt mit den Rödentalern zu sichten.
Ausschlaggebend für unsere Aufnahme war dann wohl die gute Musik mit Kindern in der Kapelle, was für die Spanier schier undenkbar und daher reizvoll war.
So reisten wir im gleichen Jahr auf Einladung nach Torrevieja, um den Ablauf zu erkunden und - es blieb uns die Spucke weg.
Ein Aufwand mit Fernsehen und Radio, die Leistung der Gäste, die Gastfreundschaft, der Konzertsaal... Da hieß es nochmals ordentlich in die Hände spucken und üben, üben, üben!
Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren.
Es mussten für drei Tage viele Stücke gesucht und einstudiert werden. Die Flüge und der Instrumententransport mussten organisiert werden, ebenso die Abholung vom Flughafen in Valencia. Viele
Absprachen mit den Spanieren waren nötig. Der dortige Bürgermeister erwartete, dass auch unser Bürgermeister Josef Brunner erscheint. Viele belegten noch schnell einen Sprachkurs. Eduard Leopold
und Maria Roos standen uns zusätzlich als Dolmetscher zur Verfügung. Wir brauchten Gastgeschenke und, und, und.
Es war soweit.
Nachdem die Flüge nur Häppchenweise gebucht werden konnten, ging es von Paderborn aus los. Die Fischers aus Meeder fuhren mit einem Sprinter die Instrumente nach Spanien. Bei den Brunners ging
das Fenster des Autos auf dem Parkplatz in Paderborn nicht mehr zu, aber sonst waren wir freudig aufgeregt und guter Laune.
Nach der Landung wartete Spanien mit etwas anderen Temperaturen auf, als wir das gewohnt sind und der klimatisierte Bus, den uns die Spanier schickten brachte uns nach kurzer Fahrt zu unserem
Hotel in Torrevieja. Das war schon mal ein guter Auftakt. Swimmingpool, Blick auf das Meeder, die nahe Umgebung erkunden, sich auf englisch oder spanisch versuchen - alles in Allem eine reizvolle
Herausforderung.
Dann kamen die Konzerte.
Wir lauschten den anderen Gästen "Festival Brass aus Irland", dem "staatlichen Polizeiorchester aus Tallin/Estland" und den Gastgebern "Los Salerosos". Was soll man sagen? Musik in Perfektion.
Eine solche Perfektion, insbesondere von Solostücken, konnten wir natürlich nicht liefen. Wir lieferten dafür Emotionen pur. Dass Musiker mit ihren Instrumenten ins Publikum gehen, das Publikum
zum Mitklatschen angehalten wird, dass Jugendliche Ohr an Instrument ihre Leistung präsentierten, das war den spanischen Konzertgästen und auch den Leuten von Funk und Fernsehen fremd. Das
brachte uns zum Publikumsliebling und die Anerkennung der anderen Profimusiker ging uns runter wie Öl, insbesondere, weil wir keines unserer Lieder zweimal spielten, so wie es sogar die Profis
zur Einfachheit machten. Wir hätten unvermindert im Anschluss sofort nach Estland oder Irland gekonnt, die Einladungen stehen jedenfalls noch.
Der Empfang der Stadt, die Unterbringung... es war einfach alles wie von einem anderen Stern.
Das Tagesgeschehen.
In den freien Zeiten genossen wir natürlich den Aufenthalt. Trafen uns mit den anderen Musikern, spielten Abends Bingo, bruzzelten in der Sonne am Strand, planschten im Wasser und probten
natürlich für den nächsten Auftritt oder den Umzug bei gigantischer Nachthitze. Dazwischen gab es lecker mediterrane Küche, Besorgungen im nebenan liegenden Supermercato oder die Besichtigung der
Stadt.
Unsere Zusammenarbeit mit den Rödentalern war vorbildlich und dicke Freundschaften privat und musikalisch sind daraus entstanden. Diese Kooperation besteht bis heute in vielen Bereichen, wie z.B.
Ausbildung, gegenseitige Aushilfen, gemeinschaftliche Aktionen etc.
Und wir waren stolz - wir haben als erste Kapelle Deutschland vertreten und unsere Region Coburg mit Stadt und Land bestmöglich präsentiert. Seither ist Coburg in Torrevieja ein bekannter Name.
Wir danken
allen die uns unterstützt haben insbesondere